Prof. Kuhlen zur aktuellen Urheberrechtsdebatte provoziert vom Kopf-gehört-Mir Theater. Das Fazit gleich zu Anfang:
Interessen der UrheberInnen an ihrem geistiges Eigentum werden in den Vordergrund gespielt, um nicht zuletzt gegen diejenigen Kampagnen zu führen, die dagegen aufbegehren, dass der Umgang mit Kunst, Bildung und Wissenschaft, Wissenschaft, insgesamt mit Kultur, in erster Linie unter kommerziellen Gesichtspunkten gesehen wird.
Die Frage der Vergütung von Kulturschaffenden bleibt ganz ausgeklammert. Das ist verständlich, denn für Wissenschaftler im Staatssold ist in der Tat das Urheberrecht eine Chimäre. Was ist aber mit denjenigen, die von ihrer Kunst nicht leben können? Eine Problematik, die seit dem 19. Jahrhundert noch nicht gelöst ist. Neu ist die mediale Bedingtheit von Rechten in der Diskussion:
Aber muss das alles mit dem „Kampfwort“ „geistiges Eigentum“ begründet werden? Geht es nicht einfach um Rechte, die nicht quasi naturrechtlich wie „geistiges Eigentum“ reklamiert werden können, sondern nicht zuletzt unter veränderten …Rahmenbedingungen (wie jetzt durch das Internet) immer wieder neu verhandelt und dann in positive Gesetz gegossen werden müssen?
Da frage ich doch gleich weiter: Wie soll man anders diskutieren, damit es sinnvoll geschehen kann? Ich habe das mal so verdeutlicht. dass man in einer bipolaren Sicht zwischen “Stärkung” und “Schwächung” einem Rennwagen einen hochgezüchteten Motor mit mehr Pferdestärken einbauen würde und gleichzeitig die Bremse ausbauen (weil es ja nur schneller gehen soll). An vereinfachenden Starrsinn zerbricht letzten Endes jede Regulierungsaufgabe. Auch der Mittelweg ist nicht immer der richtige, einen See können wir links oder rechts umfahren, der Kompromiss lässt uns im Wasser landen.
Die derzeitige Diskussion führt nicht zu vernünftiger Balance. Wie wäre es mal mit Vernunft zur Weiterentwicklung des Urheberrechts?