Jürgen Stark findet starke Worte für die Piraten-Partei:
Die “Piraten”-Partei symbolisiert lediglich das Comeback des ewigen Spießers im neuen Gewand. Sie stehen für fast nichts, in Sachen Urheberrecht für das Ende des Rock’n’Roll und der klassischen Popkultur. Sie wollen die Musikkonzerne vernichten und damit einen digitalen Steinzeitsozialismus einführen, sie wollen also Arbeitsplätze und das Geschäftmodell Musikwirtschaft zertrümmern – im Dienste der neuen IT-Herren, der modernen Zuhälter, die mit den geklauten Werken anderer Millionen scheffeln.
Genauso die WELT über die auch im Saarland erfolgreiche Partei:
Am Abend eines weiteren Triumphs der vergleichsweise jungen Partei stand Michael Hilberer im schwarzen Sweatshirt zwischen den anderen Spitzenkandidaten, die sich allesamt die Mühe gemacht haben, …auch in der Wahl ihrer Garderobe dem Souverän Wähler ihre Wertschätzung zu kommunizieren.
Bei Äußerlichkeiten bleibt es nicht, sondern es gibt noch reihenweise steile Thesen. Unverhofft wird der Verriss sprachlich kreativ:
Die aggressive Naivität der Piraten und ihre betonte Ferne zum Parteiensystem werden ebenso wie das laptoppige Zerzauseln auf Parteitagen und die Krawattenferne des Personals auf der linksidealistischen Seite verortet – dabei hat das Ressentiment der Piraten gegen das politische Establishment denselben Drall wie bei der amerikanischen Tea Party.
Ich kann mir das gut vorstellen, wie da einer in der Redaktion sich dachte, nun ist Schluß, nun schreibe ich mal einen schönen Verriss. Dumm nur, dass auch Polemik gelernt sein will, wenn man Stammtischniveau erreichen möchte.
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