In gewohnter Kürze vom BMI:
Bundesinnenministerium begrüßt Start des Anti-Botnet-Beratungszentrums
Am heutigen Tag nimmt das Anti-Botnet-Beratungszentrum des Verbandes der Deutschen
Internet-Wirtschaft eco seine Tätigkeit auf. Ziel dieser Initiative ist ein nachhaltiger Rückgang
des Botnet-Aufkommens in Deutschland.
Bei dem Zentrum handelt es sich um eine Website, botfrei.de. Diese Website des Lobbyverbandes nimmt sich nur der Bot-Probleme von Windows-Architekturen an und behauptet, das angemessene Mittel (aber nicht ausreichend) gegen Bots sei ein Online-Scanner. Zudem wird eine Software zum Download angeboten der Firma Symantec/Norton, deren Quellcode nicht offengelegt ist.
Mit Hilfe des DE-Cleaners können Sie Ihren PC von verschiedenen Schadprogrammen säubern.
Diese “Sicherheitssoftware” übermittelt Informationen wie besuchte Websites des Anwenders in Drittstaaten zum Abgleich auf “Gefahren”. In der Anleitung wird jedenfalls eingeräumt:
DE-CLEANER überträgt die gesammelten Dateinamen von ausführbaren Dateien und die dazugehörigen Prüfsummen an die Symantec Reputations-Datenbank in den Vereinigten Staaten von Amerika zwecks Abgleich mit den dort vorgehaltenen Informationen. Die Symantec Reputations-Datenbank ist eine Cloud-Technologie die in Echtzeit eine große Datenbank mit Reputationsinformationen zu allen bisher bekannten Dateien enthält (sowohl Schädlinge wie auch gutartige Programme).
Wenn Sie das Programm installieren, werden Sie informiert, dass ebenfalls MAC Adresse und IP übermittelt werden, mit denen ein Rechner eindeutig identifiziert ist. Inbesondere der Einsatz im Behördenkontext erscheint mir deshalb sicherheitskritisch und leichtsinnig. Wie eine Behörde Tür und Tor für Spionageaktivitäten fremder Staaten gegen unsere kritischen Informationsinfrastrukturen aufmachen kann, bleibt mir ein Rätsel.
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