Österreichs Regulierer RTR beauftragt Hamburger und Züricher Wissenschaftler mit einer Studie zur Digitalen Dividende:
Wesentlicher Bestandteil der Studie sollen Interviews mit betroffenen Marktteilnehmern aus dem Rundfunk- und Telekommunikationssektor sein.
In Brüssel lässt die EU-Kommission die Interessenverbände der Industrie solche Berichte selbst schreiben oder führt Konsultationen durch, wo alle ihre Positionen übermitteln dürfen. Möglicherweise sind die klugen Prinzipien des WTO AGP bzgl. Capture nicht ganz verstanden. Interessenvertretung ist legitim und sinnvoll, aber die Rollen müssen stets mit Blick auf die Interessenlagen respektiert werden. In einer Situation, in der es um Milliarden geht, ist eine saubere Interessenanalyse notwendig. Sich hierbei auf die “betroffenen” Anbieter zu fokussieren, dürfte naiv und gefährlich sein, und zukünftge Individualnutzer der Whitespaces sind kaum aussagefähig. Ob die Studie nur Österreicher berücksichtigen wird (denn Deutsche gehen ja z.B. formal östereichische Marktordnungsfragen gar nichts an)? Ich hoffe, dass die Grundsätze wissenschaftlichen Arbeitens in Hamburg mit gewisser Ernsthaftigkeit gepflegt werden. Für den Umgang mit solchen durch höchst heikle Interessenanreize charakterisierten Sachverhalten fehlt oft noch das angemessene methodische Instrumentarium an Universitäten und Hochschulen. Es ist deshalb unglaublich schwierig, seriös zu arbeiten.
Leave a Reply